Der junge Architekt Kai Kumano wird uns die Vorgehensweise der japanischen Baumeister beim Errichten eines Shintō-Schreines beschreiben und auch die entsprechenden Werkzeuge zur Ansicht mitbringen. Er selbst schreibt dazu:
„Der japanische Holzbau gilt als eine der raffiniertesten Handwerkskünste der Welt. Im Fokus stehen hierbei oftmals die vielfältigen Holzverbindungen (Fügungen), die durch ihre Komplexität und gleichzeitige Präzision beeindrucken.
Doch es sind nicht diese das Thema des Vortrags, sondern die primitiven – im Sinne von ursprünglichen – Fügungen. In der Rückschau auf frühe Holzbauten erweist sich sowohl der Umgang der Baumeister mit dem Holz als auch mit der Auswahl der Bäume in gleichem Maße ertragreich für einen Vergleich von japanischer und hiesiger Vorgehensweise.
Unterschiede und Ähnlichkeiten der japanischen Holzbaukunst und der hiesigen treten bei solch einer vergleichenden Betrachtung deutlicher hervor. In den noch existenten Bauwerken aus der Vergangenheit spiegeln sich Gedanken und handwerkliche Fähigkeiten der Zimmerleute beider Kulturen wider und offenbaren eine überraschende geistige Nähe zueinander, obwohl die Distanz zwischen beiden Ländern damals immens gewesen ist.
Als Bindeglied beider Handwerkstraditionen fungieren die Werkzeuge, die damals Verwendung fanden. Der Pfad ihrer Klingenspuren führt uns zu den Händen der Zimmerleute in alten Zeiten und von dort zu deren Philosophie.“
Ort und Uhrzeit: 18.00 Uhr Ostasieninstitut, Raum Tokyo (Rheinpromenade 12, 67061 Ludwigshafen)
Der Vortrag wird Ihnen kostenfrei in Kooperation mit dem Ostasieninstitut Ludwigshafen angeboten. Wir bitten um Anmeldung bis zum 30.Mai unter: veranstaltungen@oai.de