Bildende Kunst im Nationalsozialismus, die in der 1937 bis 1944 regelmäßig veranstalteten »Großen Deutschen Kunstausstellung« (GDK) dem Publikum massiv vorgestellt wurde, gilt als typisches Beispiel für politische Propagandakunst. Es ist allerdings nicht klar, wie diese Kunst im nationalsozialistischen Sinne als »deutsch« definiert werden kann. Die Vorlesung geht dieser Frage nach, indem sie das Problem der ideologischen Indienststellung des Begriffs »Handwerk« im Nationalsozialismus aufgreift. Eine Auseinandersetzung mit diesem Problem erweist sich darüber hinaus für einen reflektierten Umgang mit gegenwärtigen Kulturpraktiken und -diskursen in Japan als aufschlussreich, da eine emphatische Fokussierung auf Handwerklichkeit eine der auffälligsten diskursiven Konstanten ist, wenn es sich um die Verbindung des Nation Branding und japanische Kultur wie etwa »Cool Japan« handelt.
Ein Vortrag von MAEDA Ryōzō (Rikkyō-Universität, em.) mit Jürgen Fohrmann (Universität Bonn) im Rahmen der Online-Ringvorlesung der Universität Bonn, Universität zu Köln und des Japanischen Kulturinstituts Köln.
https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_9W1UQe0PTRukyuToLvfj4A